In den letzten Jahren hat die Europäische Union gegen die Plastikverschmutzung und ihre Auswirkungen auf unsere Umwelt gekämpft. Die umfassende Kunststoffstrategie der EU zielt darauf ab, die Art und Weise, wie wir Kunststoffprodukte entwerfen, herstellen, verwenden und recyceln, zu verändern und die enormen Auswirkungen dieser Materialien zu verringern.
Die Europäische Union hat ihre Kunststoffstrategie im Januar 2018 als Teil eines umfassenderen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft verabschiedet. Diese Strategie ist einer der wichtigsten Schritte für den Übergang Europas zu einer kohlenstoffneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft. Das wichtigste Ziel dieser Initiativen ist es, die Umwelt zu schützen, die Vermüllung der Meere zu verringern, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Die EU-Kunststoffstrategie wurde entwickelt, um verschiedene Aspekte der Produktion, des Verbrauchs und der Entsorgung von Kunststoffen zu behandeln, mit dem endgültigen Ziel, nachhaltige und sicherere Verbrauchs- und Produktionsmuster für Kunststoffe zu unterstützen und gleichzeitig zur Erreichung des Ziels von https://recovo beizutragen.co/de/blog/article/fashion-esg-standards">2030 Sustainable Development Goals, der Ziele des Pariser Klimaabkommens und der industriepolitischen Ziele der EU beitragen.
Die Grundlage dieser Strategie ist es, Kunststoffe als wichtiges Material in unserer Wirtschaft und unserem täglichen Leben anzuerkennen und gleichzeitig unsere Gesellschaft vor ihren potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen. Die EU hat einen proaktiven Ansatz gewählt, um diese negativen Auswirkungen zu mildern und gleichzeitig die Vorteile von Kunststoffen zu nutzen.
Aufgrund der aktuellen Situation der Plastikverschmutzung ist die Notwendigkeit einer neuen und nachhaltigen Plastikstrategie für die EU dringlich geworden. Die Plastikverschmutzung hat ein alarmierendes Ausmaß erreicht, mit verheerenden Folgen für das Meeresleben, die Ökosysteme und sogar die menschliche Gesundheit. Mikroplastik wurde in den entlegensten Winkeln der Erde gefunden, von den Tiefen des Marianengrabens bis zum unberührten Eis der Arktis. Darüber hinaus tragen die Produktion und die Entsorgung von Kunststoffen erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei und verschärfen die Klimakrise.
Die Kunststoffstrategie der EU umfasst mehrere Schlüsselziele, die darauf abzielen, die Kunststoffindustrie und das Verbraucherverhalten zu revolutionieren. Zu diesen Zielen gehören:
Um die Wirksamkeit der Strategie zu gewährleisten, hat die EU spezifische Ziele und Meilensteine festgelegt, die bis 2030 erreicht werden sollen:
Diese Strategie reagiert auf die Notwendigkeit, Produkte aus recyceltem Kunststoff zu entwerfen. Das bedeutet, Produkte zu entwickeln, die leichter zu recyceln und wiederzuverwenden sind, um die Menge an Kunststoffen zu verringern, die auf Mülldeponien oder in der Umwelt landen. Die Hersteller müssen in der Entwurfsphase den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte berücksichtigen, einschließlich der Frage, wie sie am Ende ihrer Nutzungsdauer demontiert und recycelt werden können.
Zu den innovativen Designlösungen, die derzeit erforscht werden, gehören:
Die EU drängt auch auf die Entwicklung und Verwendung nachhaltigerer Kunststoffe. Dazu gehören biologisch abbaubare Kunststoffe und Kunststoffe, die aus erneuerbaren Ressourcen und nicht aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden. Die Strategie erkennt jedoch auch an, dass diese Materialien angemessen verwendet werden müssen und nicht als Lösung für die Vermüllung angesehen werden dürfen.
Biokunststoffe, die aus erneuerbaren Biomassequellen wie pflanzlichen Fetten und Ölen, Maisstärke oder Holzspänen gewonnen werden, gewinnen als potenzielle Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffen an Aufmerksamkeit. In der EU-Strategie wird jedoch betont, dass ihre Verwendung sorgfältig geprüft werden muss:
Ein wichtiger Aspekt der Strategie ist die Beseitigung schädlicher Chemikalien aus Kunststoffprodukten. Die jüngste Abstimmung im Europäischen Parlament hat Schritte eingeleitet, um gefährliche Chemikalien zu verbieten, die Kunststoffverpackungen für Lebensmittel häufig zugesetzt werden, wie PFAS und BPA. Dieser Schritt macht Kunststoffprodukte nicht nur sicherer für die Verbraucher, sondern auch einfacher zu recyceln.
Die Reduzierung schädlicher Zusatzstoffe in Kunststoffen hat erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit:
Durch die Beseitigung dieser Stoffe aus Kunststoffprodukten, insbesondere aus solchen, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden, nimmt die EU eine proaktive Haltung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ein.
Durch die Konzentration auf diese Bereiche will die EU eine nachhaltigere Kunststoffindustrie schaffen, die weniger Abfall produziert und die Ressourcen effizienter nutzt.
Ein erheblicher Teil der Kunststoffabfälle stammt von Einwegartikeln und -verpackungen. Die EU-Strategie legt großen Wert darauf, diese Art von Abfall durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren:
Die EU hat ein Verbot bestimmter Einwegplastikartikel eingeführt, für die es Alternativen gibt. Dazu gehören Gegenstände wie Strohhalme, Besteck und Wattestäbchen aus Plastik. Die Strategie zielt auch auf andere Einwegartikel ab und ermutigt die Mitgliedstaaten, deren Verbrauch zu reduzieren.
Beim Verbot von Einwegplastik geht es nicht nur um Verbote, sondern auch darum, das Verbraucherverhalten zu ändern und nachhaltige Alternativen zu fördern:
Am 22. November 2023 stimmte das Europäische Parlament für die Einführung der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR). Ziel dieser Verordnung ist es, die Menge an Verpackungsabfällen in Europa deutlich zu reduzieren. Zu den wichtigsten Bestimmungen gehören:
Während diese Maßnahmen ein Schritt in die richtige Richtung sind, argumentieren einige Umweltorganisationen wie die Plastic Soup Foundation, dass die Verordnungen ehrgeiziger hätten sein können, insbesondere bei der Förderung wiederverwendbarer Alternativen.
Die Umsetzung dieser Vorschriften in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten stellt mehrere Herausforderungen dar:
Die Strategie befasst sich auch mit dem Thema Mikroplastik und Meeresmüll. Dazu gehören Maßnahmen zur Verringerung der absichtlichen Verwendung von Mikroplastik in Produkten und zur verstärkten Erfassung von Mikroplastik in Kläranlagen. Die EU arbeitet auch an der Entwicklung von Normen für biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe, um sicherzustellen, dass sie sich in der Umwelt wirklich abbauen, ohne Schaden anzurichten.
Es wird an innovativen Methoden geforscht, um Mikroplastik aufzufangen, bevor es in die Wasserwege gelangt:
Durch die gezielte Bekämpfung von Einwegplastik und Verpackungsabfällen will die EU die Menge an Plastik, die in unsere Umwelt und in die Ozeane gelangt, erheblich reduzieren.
Ein wichtiger Aspekt der EU-Kunststoffstrategie ist die Umsetzung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Ressourcen so lange wie möglich zu nutzen, den maximalen Wert aus ihnen zu ziehen, während sie in Gebrauch sind, und dann Produkte und Materialien am Ende ihrer Lebensdauer zu verwerten und zu regenerieren.
Die EU investiert in die Verbesserung der Recycling-Infrastruktur in den Mitgliedstaaten. Dazu gehören die Modernisierung bestehender und der Bau neuer Recyclinganlagen, um die zunehmende Menge an Kunststoffabfällen zu bewältigen. Ziel ist es, das Recycling effizienter und kosteneffizienter zu gestalten und so die Recyclingraten für Kunststoffabfälle zu erhöhen.
Es werden verschiedene technologische Fortschritte erforscht, um die Recyclingverfahren zu verbessern:
Um Recycling wirtschaftlich rentabel zu machen, muss es einen starken Markt für recycelte Kunststoffe geben. Die EU arbeitet daran, diesen Markt durch verschiedene Initiativen zu schaffen:
Einige Industriezweige sind führend bei der Verwendung von recycelten Kunststoffen:
Die Strategie betont auch die erweiterte Herstellerverantwortung, bei der die Hersteller für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte verantwortlich sind, einschließlich Entsorgung und Recycling. Dies ermutigt die Unternehmen, Produkte mit Blick auf das Recycling zu entwickeln und in die Recycling-Infrastruktur zu investieren.
Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) wird in verschiedenen Sektoren umgesetzt:
Mit der Umsetzung dieser Grundsätze der Kreislaufwirtschaft will die EU ein geschlossenes System für Kunststoffe schaffen, in dem Abfälle minimiert und Ressourcen effizient genutzt werden.
Die Kunststoffstrategie der EU entwickelt sich ständig weiter, wobei neue Gesetzesentwicklungen und Verordnungen eingeführt werden, um auf neue Herausforderungen und Möglichkeiten einzugehen. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören:
Der 2019 eingeführte Europäische Green Deal stärkt und erweitert die Ziele der Kunststoffstrategie. Er setzt ehrgeizigere Ziele für die Verringerung der Treibhausgasemissionen und die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft, zu der auch strengere Maßnahmen für Kunststoffabfälle und Recycling gehören.
Der Europäische Green Deal setzt mehrere ehrgeizige Ziele in Bezug auf Kunststoffe und Abfallwirtschaft:
Diese Richtlinie, die 2021 in Kraft tritt, verbietet bestimmte Einwegplastikartikel und legt Sammelziele für Plastikflaschen fest. Sie führt auch Kennzeichnungspflichten für bestimmte Produkte ein, um die Verbraucher über das Vorhandensein von Kunststoffen und die entsprechenden Entsorgungsmethoden zu informieren.
Die Richtlinie über Einwegkunststoffe hat weitreichende Auswirkungen:
Die Europäische Chemikalienagentur hat eine weitreichende Beschränkung von absichtlich zugesetztem Mikroplastik in Produkten vorgeschlagen, die in der EU in Verkehr gebracht werden. Diese Beschränkung, die in Kürze verabschiedet werden soll, wird die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt erheblich verringern.
Die vorgeschlagene Beschränkung von Mikroplastik wird sich auf verschiedene Branchen auswirken:
Die EU beteiligt sich aktiv an den Verhandlungen des zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses der Vereinten Nationen über die Plastikverschmutzung. Diese Verhandlungen zielen darauf ab, bis Ende 2024 ein globales Plastikabkommen zu schaffen, das eines der wichtigsten Umweltabkommen seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 sein könnte.
Die EU ist aufgrund ihrer Erfahrungen mit ihrer Plastikstrategie führend in diesen globalen Verhandlungen:
Während diese legislativen Entwicklungen und Verordnungen einen bedeutenden Fortschritt darstellen, bleibt noch einiges zu tun. Wie Frédérique Ries, die Berichterstatterin für die jüngste PPWR-Abstimmung, feststellte: "Das Ende der Wegwerfverpackungen liegt noch in weiter Ferne!"
Die EU-Kunststoffstrategie ist ein umfassender und ehrgeiziger Ansatz zur Bewältigung einer der dringlichsten ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Indem sie den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen von der Herstellung bis zur Entsorgung und zum Recycling berücksichtigt, setzt die EU ein weltweites Beispiel für nachhaltiges Kunststoffmanagement.
Der Erfolg dieser Strategie hängt jedoch von den gemeinsamen Anstrengungen von Regierungen, Unternehmen und Bürgern ab. Sie erfordert einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie wir über Kunststoffe denken und sie verwenden, weg von der Wegwerfkultur hin zu einem nachhaltigeren, kreislauforientierten Ansatz.
Während sich die Strategie weiterentwickelt und neue Vorschriften umgesetzt werden, ist klar, dass die EU entschlossen ist, bei der Verringerung von Kunststoffabfällen und beim Umweltschutz eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Die kommenden Jahre werden entscheidend für den Erfolg dieser Bemühungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft unseres Planeten sein.
Indem wir uns auf dem Laufenden halten und aktiv an den Bemühungen zur Reduzierung von Kunststoffen teilnehmen, können wir alle zum Erfolg der EU-Kunststoffstrategie beitragen und auf eine sauberere, nachhaltigere Zukunft hinarbeiten.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihren Kunststoff-Fußabdruck verringern und Teil der Lösung für die Kunststoffverschmutzung sein können.
Recovo creates circular solutions for the fashion industry. We cover various aspects of the circular economy for brands:
Based in Barcelona, we have a global mission with our websites in Spanish, English, Portuguese, Italian, French, dutch, German
If you want to know more, please contact us